Was macht/kann die Philosophische Praxis?
Mehr als Coaching, anders als Therapie: Was eine Philosophische Praxis wirklich leistet.
In unserer modernen Welt der Selbstoptimierung gibt es für jedes Problem scheinbar eine passende Expertise. Das Karriere-Coaching poliert den Lebenslauf, die Psychotherapie behandelt seelische Wunden. Doch was ist, wenn man weder ein Performance-Problem noch eine klinische Diagnose hat – und sich trotzdem fundamental verloren fühlt?
Was ist, wenn die Karriereleiter zwar erklommen ist, aber an der falschen Wand lehnt? Wenn das Leben funktioniert, aber keinen Sinn ergibt?
Für genau diese Lücke gibt es einen dritten, oft übersehenen Weg: die Philosophische Praxis.
Was Coaching nicht leistet
Coaching ist ein wertvolles Werkzeug. Es ist meist (sic!) zukunftsorientiert und fragt: "Was ist dein Ziel und wie kommst du am schnellsten dorthin?". Coaching kann ein Sparringspartner für Performance sein. Doch die philosophische Frage geht tiefer: "Ist dieses Ziel überhaupt erstrebenswert? Und was bedeutet 'Erfolg' für mich wirklich?"
Was Therapie nicht leisten muss
Psychotherapie ist unverzichtbar für die Behandlung psychischer Erkrankungen. Sie blickt oft in die Vergangenheit, um Wunden zu heilen und Dysfunktionen zu beheben. Doch was ist mit dem gesunden Geist, der leidet? Nicht an einer Krankheit, sondern am Leben selbst? An seiner Absurdität, seiner Komplexität, seiner Endlichkeit? Das ist keine Pathologie, das ist die menschliche Grundverfasstheit.
Die Philosophische Praxis: Die Architektin des Lebensfundaments
Hier setzt die Philosophische Praxis an. Wir nehmen uns der Fragen an, die unter der Oberfläche von Zielen und Symptomen liegen:
Werte: Was ist mir im tiefsten Inneren wirklich wichtig?
Sinn: Wofür stehe ich morgens auf?
Lebenshaltung: Wie will ich dem, was mir widerfährt, begegnen?
Denken: Welche verborgenen Annahmen steuern mein Leben?
Coaching kann helfen, das Rennen zu gewinnen. Therapie leistet Hilfe bei Verletzungen. Die Philosophische Praktikerin setzt sich an den Streckenrand und fragt: "In welchem Rennen läufst du hier eigentlich – und warum?"
Wir arbeiten nicht an Symptomen, sondern an den geistigen Betriebssystemen. Wir liefern keine fertigen Antworten, sondern schärfen das eigene Denkvermögen, damit die eigenen Antworten gefunden werden können.
Wer also nicht nur schneller laufen oder heilen will, sondern verstehen möchte, wohin die Reise gehen soll, ist in der Philosophischen Praxis gut aufgehoben.