Das Seminar widmet sich dem Werk und den Ideen von fünf zeitgenössischen Philosoph:innen, deren Arbeiten signifikante Beiträge zu aktuellen Diskursen in der Philosophie leisten. Das Ziel ist es, die Teilnehmenden in aktuelle philosophische Debatten einzuführen und zu einer kritischen Auseinandersetzung mit den Gedanken und Theorien, die unsere Zeit prägen, anzuregen.

Rosi Braidotti - Posthumanismus und nomadisches Subjekt: Braidottis Arbeiten zum Posthumanismus und zu neuen Konzepten der Subjektivität bieten eine radikale Erweiterung des philosophischen Diskurses über das menschliche Sein in einer zunehmend technologischen Welt. Im Seminar wird ihr Ansatz zur Überwindung traditioneller Dualismen und ihre Vision einer nachhaltigen, neuen Form der Subjektivität diskutiert.

Slavoj Žižek - Kulturkritik und Hegelianische Psychoanalyse: Žižek bleibt mit seinen Analysen zur Gesellschaftskritik und seiner Anwendung psychoanalytischer Theorien auf politische Phänomene ein fester Bestandteil des Seminars. Die Teilnehmenden werden die Relevanz seiner oft kontroversen Perspektiven auf aktuelle Ereignisse untersuchen.

Omri Boehm - Omri Boehm fordert in seinen Werken einen neuartigen Universalismus, der gängige Vorstellungen von Identität und Rechten herausfordert. Er kritisiert die herkömmliche Interpretation des Universalismus in westlichen Demokratien als oberflächlich und eigennützig, was seiner Meinung nach den Begriff der Menschlichkeit untergräbt. Stattdessen befürwortet er einen "echten Universalismus", inspiriert von Quellen wie der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, den Werken Kants und biblischen Geschichten, der eine inklusive und gerechte globale Gemeinschaft anstrebt.

Byung-Chul Han - In Byung-Chul Hans Seminarabschnitt "Narrative der Gegenwart und die Müdigkeitsgesellschaft" wird sein neuestes Buch als Ausgangspunkt genommen, um die Zwänge der modernen Narrativkultur und ihre Auswirkungen auf das Individuum zu erforschen. Han argumentiert, dass der heutige Zwang, ständig Geschichten über uns selbst zu erzeugen, zu einer Fragmentierung der Identität und einer gesellschaftlichen Müdigkeit führt.

Corine Pelluchon - eine führende Stimme in der Umweltethik, erweitert in ihrem Seminarabschnitt die Diskussion über ethische Fragen, indem sie die Ökologie und den Respekt für alle Lebensformen in den Vordergrund stellt. Sie plädiert für eine "Ethik der Lebendigkeit", die den Menschen nicht isoliert, sondern als Teil eines größeren ökologischen Ganzen betrachtet. Pelluchons Ansatz bietet neue Perspektiven auf den Umgang mit aktuellen ökologischen Herausforderungen und unterstreicht die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Handelns zum Wohl aller Lebewesen.

Bruno Latour - ein Pionier in der Wissenschafts- und Techniksoziologie, bringt seine Akteur-Netzwerk-Theorie ins Seminar ein, um die Beziehungen zwischen Menschen, Technologie und Natur neu zu betrachten. Er hinterfragt die Grenzen zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren und beleuchtet, wie wissenschaftliches Wissen unsere gesellschaftlichen und ökologischen Systeme prägt. Latours Ansatz bietet neue Perspektiven auf die Konstruktion und Auswirkungen wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Das Seminar beabsichtigt, die vielschichtigen philosophischen Ansätze dieser Denker:innen zu erforschen und zu diskutieren, wie ihre Theorien die Art und Weise, wie wir über individuelle und kollektive Existenz nachdenken, bereichern und herausfordern. Es wird ein Schwerpunkt auf die kritische Analyse und die Anwendung dieser Philosophien auf zeitgenössische Probleme gelegt, um ein tieferes Verständnis für die Bedeutung der Philosophie in der modernen Welt zu schaffen. Für weitere Informationen kontaktiere uns bitte unter praxis@philoskop.org. Zur Anmeldung einfach eintragen. Wir freuen uns auf Deine Teilnahme!

Schloss Haindorf - Langenlois
13.-14. April
Sa: 9-18 Uhr; So: 9-12:30

Inklusive: Seminarmaterial
Exklusive: Übernachtung und Essen

Preis: 320€ inkl. Ust.

gemeinsam mit Kai Kranner - Denkspuren.com